Info aktuell - Skandal in Spanien
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"Info aktuell"


Januar 2002

In Spanien geht's derzeit rund:
Zahlreiche Leukämiefälle rund um Sendemasten können keine Zufälle mehr sein !!!
Die Bevölkerung macht mobil

Wir geben Ihnen hier einen kleinen Überblick, während sich dort die Ereignisse überstürzen

aus der TAZ, 28.12.01:
Richter lässt Handymasten abschalten 
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Nach viertem Leukämiefall an einer Schule innerhalb eines Jahres entspricht spanisches Gericht dem Antrag der Eltern 
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MADRID taz  Richter José Alberto Rodríguez fackelte nicht lange. Am Mittwoch wurde ein neuer Krebsfall in einer Grundschule im nordspanischen Valladolid entdeckt, und noch am Nachmittag entsprach der Richter dem Antrag einer Elterninitiative und ließ die benachbarten Mobilfunk-Sendemasten stilllegen. 
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Dies war bereits das vierte Kind, das dort innerhalb eines Jahres erkrankte: Drei Kinder haben Leukämie und eines Lymphknotenkrebs. Der Richter gab deshalb dem Antrag der Eltern auf “größtmöglichste Vorsichtsmaßnahmen” statt. Rechtlich sicherte sich Richter Rodríguez mit der Bauordnung ab: Die auf 6 Masten verteilten 36 Funksender mit einer Gesamtleistung von 65.000 Watt stellten “einen industriellen Komplex” dar, der daher nicht wie geschehen auf einem Wohnhaus errichtet werden dürfe. 
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Der Sprecher der Elterninitiative, Alfonso Carvajal, ist zufrieden. “Endlich hat jemand unsere Argumente gehört.” Der Medizinprofessor arbeitet in einer interdisziplinären Kommission an der Hochschule in Valladolid, die seit dem ersten Krebsfall die Schließung der Sender forderte. 
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Doch die Stadtverwaltung, ließ lieber ein Dossier erstellen, welches die Harmlosigkeit der Antennen belegen soll. Auch an die Mobilfunkgesellschaften kommen die Initiative “Antennen raus” nicht heran: Denn die Anlagen werden von Firmen betrieben, die sie an die Telefongesellschaften weitervermieten. 
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Der Elterninitiative ist klar, dass sich die Vermutung, die Sendemasten lösten Leukämie aus, nur schwer erhärten lässt. Doch das Vorsorgeprinzip sollte den Betrieb solcher Anlagen neben eine Schule ausschließen, argumentiert Carvajal. Dabei verweist er auf verschiedene Studien, wie den Stewart-Bericht aus Großbritannien. Diese kam zu dem Schluss, dass weitere Forschung nötig sei, da genügend Verdachtsmomente für ein Gesundheitsrisiko durch Mobilfunkwellen vorlägen. Im Juni dieses Jahres nahm auch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersteht, elektromagnetische Strahlung in die Liste der Krebs erzeugenden Faktoren auf. 
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Die Antennenbetreiber in Valladolid freilich sehen das anders. Sie berufen sich auf die viel zu kurze Zeit zwischen Inbetriebnahme der Anlage im Februar 2000 und den Erkrankungen. Carvajal hält dagegen: Studien aus Nagasaki hätten ergeben, dass gerade Leukämie bei Kindern sehr schnell entstehen kann. 
REINER WANDLER
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aus: Die Welt, 05.01.02
Krebsgefahr durch Mobilfunk-Antennen 
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Spanische Schule wurde geschlossen. Innerhalb von zwei Jahren erkrankten vier Schüler an Krebs 
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Valladolid - Eine Schule in der nordspanischen Stadt Valladolid, in deren unmittelbarer Nähe 36 Mobilfunk-Antennen stehen, ist vom Ministerialamt für Erziehung “zeitweise vorsorglich” geschlossen worden. Innerhalb von zwei Jahren erkrankten vier Schüler an Krebs. Erst im vergangenen Dezember war der jüngste Fall bei einem sechsjährigen Jungen aufgetreten. 
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Die hohen Antennenmasten direkt neben dem Schulhof, auf dem sich täglich viele Kinder aufhielten, wurden in der vergangenen Woche stillgelegt. 
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Krebsspezialisten, Kinderärzte und Epidemiologen halten es für möglich, dass die mysteriösen
Krebserkrankungen durch elektromagnetische Wellen ausgelöst worden sind. Epidemiologen ermitteln die Häufigkeit bestimmter Erkrankungen in einem bestimmten Zeitraum. In diesem Fall ist die durchschnittliche Häufigkeit um ein Mehrfaches überschritten. 
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von http://www.gigaherz.ch, 09.01.02 (Hans-U. Jakob)
Krebsskandal von Valladolid weitet sich aus - noch viel mehr Krebsfälle bei Kindern
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Die Spanier befinden sich bereits auf der letzten Meile
Nicht nur 4 Fälle von Kinderkrebs in der Schule von Valladolid, sondern 11! 
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Der Fall der Schule von Valladolid, wo von 455 Kindern 3 an Leukämie und eines an Lymphdrüsenkrebs erkrankten, weil auf benachbarten Gebäuden insgesamt 13 Mobilfunksender stehen, nimmt weitere skandalöse Formen an. 
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Die Zeitungen haben den Fall offensichtlich schwer heruntergespielt. Es handelt sich nämlich laut unserem Korrespondenten in Spanien, Arturo Soria, nicht nur um 4 Krebsfälle bei Kindern innerhalb einer Zone von ca. 200 m Durchmesser, sondern gleich um 11 Fälle. Zusätzlich 2 die in einer benachbarten Schule unterrichtet werden und weitere 5 die da lediglich wohnhaft sind. 
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In unbestrahlten Regionen Spaniens gibt es nach der offiziellen Statistik 4 Leukämiefälle auf 100'000 Personen. Im genannten Bezirk von Vallodolid sind es 6 pro 600 Personen. 
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Nach den Angaben, die uns A. Soria liefert, lagen die verwendeten Frequenzen zwischen 3.5 und 26 GHz. (gleiche Frequenz wie das hochgiftige Radar) und die höchsten, bei den Schulen gemessenen Strahlungswerte betrugen laut Behördenangaben 8.4 Volt Meter (V/m). Bringt man noch eventuelle Dämpfungsfaktoren des Mauerwerkes in Abzug, lagen die Werte unter den von den Schweizer Behörden erfundenen und hochgepriesenen Vorsorgewerten von 6V/m. 
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Doch der Clou folgt erst. Der ist so verdreht, dass es direkt in der Schweiz passiert sein könnte. Weil an dieser Tragik keinesfalls der Mobilfunk schuld sein darf, verfügten die Stadtbehörden von Valladolid die Schließung der Schulen, bis der wahre Grund für die Leukämie gefunden oder besser, erfunden sei. In Wirklichkeit ging es aber nur darum, die abgeschalteten Mobilfunksender so rasch wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Doch diesem schändlichen Treiben setzten die Richter ein sofortiges Ende. Die Mobilfunksender bleiben abgeschaltet und die Schule bleibt in Betrieb. Bravo! Das sind noch Richter! Da könnten sich unsere eine gehörige Portion abschneiden! 
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Wie uns A. Soria weiter mitteilt, gab es in Valladolid vorgängig mehrere große Demonstrationen gegen die Stadtbehörden und die Mobilfunker, die letzte mit über 3000 Teilnehmern.
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Quelle: El Pais, 12.01.02
Valladolid: Umfassende medizinische Untersuchungen angekündigt
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Schüler, Lehrer und Angestellte werden umfassenden Untersuchungen unterzogen 
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Alle Schüler, Lehrer und das übrige Personal der Schule Antonio García Quintana, Valladolid, in der es neben 36 Mobilfunkantennen zu einer Häufung von Krebsfällen bei Kindern gekommen war, werden ab Montag, dem 14. Januar 2002, umfassenden medizinischen Untersuchungen unterzogen. Möglicherweise werden auch die Einwohner der benachbarten Wohngebiete in die Untersuchung einbezogen. 
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Die Untersuchung wird sehr komplett und umfassend sein. Alle Beteiligten erhalten eine allgemeine physische Untersuchung und eine systematische Blut- und Urinanalyse, eine biochemische Krebsanalyse und einen peripheren Blutabstrich. 
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Vertreter der sozialistischen Partei PSOE kritisierten den mangelhaften Dialog mit den Eltern der Kinder. 
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Unterdessen wurde bekannt, dass in Ronda (Malaga) eine 20-jährige Studentin sowie 2 Lehrer ebenfalls an Leukämie erkrankt waren und verstarben. In kurzer Entfernung von den Instituten Pérez de Guzmán, Rodríguez Delgado und Martín Rivero, mit 3.000 Studenten, befinden sich ebenfalls zahlreiche Mobilfunkantennen. Schüler, Lehrer und Eltern fordern hier ebenfalls den Abbau aller Mobilfunkantennen. 
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Ein Vertreter der Mobilfunkfirma sagte gestern, dass die Antennen die Grenzwerte und den korrekten Abstand einhielten und nicht gesundheitsschädigend seien, so Europa Press.
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von einem Mann “vor Ort”: Martin C. Kieninger
In Valladolid
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Die sozialistische Partei Galiciens verlangt von Bund und Land, dass sie den Schutz der Bürger gewährleisten und zwar in Zusammenhang mit dem Auftreten von 4 Krebsfällen an Kindern an einer Schule in Valladolid bei der mehrere Mobilfunkantennen in unmittelbarer  Nähe befestigt sind. Vor den Weihnachtsferien besuchten nur noch 7 Schüler die besagte Schule.
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Die Gesundheitsministerin antwortet, dass sie vor allem forschen, und auch an der Erstellung von Normen zu diesem Thema arbeiten. Schülervertreter verlangen auch Normen.
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Ein Kindergarten in Oroso wurde gesperrt, bzw. wurde nie eröffnet, da eine Mobilfunkantenne im Hof aufgestellt wurde. Die Eltern verweigerten den Schulbesuch ihrer Kinder.
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Quelle: El Mundo, 15.01.02, GUSTAVO CATALAN DEUS
Spanien: Regierung ordnet Senkung der Mobilfunkstrahlenbelastung in der Nähe von "sensiblen Orten" an - erste Reaktion auf Krebsskandal
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Ministerin für Wissenschaft und Technologie, Anna Birulés ordnet die "Minimierung" der Strahlenbelastung an 
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MADRID. Es gibt eine erste Reaktion der spanischen Regierung. Mobilfunkantennen, die sich in einer Entfernung von weniger als 100 Meter von "sensiblen Zentren" (Schulen, Krankenhäuser, Parks oder Altenheime) befinden, müssen ab sofort ihre Sendeleistung reduzieren, heißt es in einer Eilverordnung des spanischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie vom 12.01.2002. 
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Diese Ministerialverordnung geht über den Erlass vom 28. September 2001 (Real Decreto) hinaus, indem sie einen Mindestabstand von 100 Metern definiert, in dessen Rahmen die Mobilfunkbetreiber die Strahlungsbelastung für sensible Bereiche "minimieren" sollen. 
Eine Änderung des Real Decreto ist dennoch bisher nicht vorgesehen. 
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Um die Eilverordnung vom vergangenen Samstag zu rechtfertigen, benutzte die spanische Ministerin Anna Birulés einen etwas hilflosen und wenig gelungenen Vergleich: "Kleinen Kindern verbietet man ja das Fernsehen auch nicht, aber man versucht, dass sie nicht so viele Stunden vor dem Fernseher sitzen, das ist der Grund, aber es gibt keinen Anlas, die Grenzwerte zu verändern." 
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Kritik aus der Opposition 
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Sowohl die Opposition als auch der Ombudsmann richten ihre Kritik auf das Real Decreto, in dem sowohl die Reduzierung der Strahlenbelastung als auch die Mindestabstände zu sensiblen Zentren bisher nicht festgelegt sind, obwohl man die "Minimierung" der Strahlenbelastung fordert. 
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Nachdem es in Andalusien nach mehreren verdächtigen Krebsfällen in Ronda, Córdoba y Sevilla ebenfalls brodelt, verschanzen sich die örtlichen Behörden hinter dem Real Decreto der Regierung und dem Fehlen wissenschaftlicher Beweise, die eine Verbindung zwischen elektromagnetischer Strahlung und Krebs belegen. 
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Aus der Zentrale der Partei PSOE (Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens) fordert man unterdessen bereits eine Änderung des Real Decreto, da es "den Schutz der Gesundheit der Bürger nicht garantiert", so Cristina Narbona vom Bundesvorstand der PSOE. Die sozialdemokratische Partei PSOE ist eine der beiden großen Volksparteien Spaniens, vergleichbar mit der SPD in Deutschland. 
Kommentar von Jörg Wichmann: Die Situation bei Mobilfunksendern und Handyverbreitung in Spanien ist absolut mit der Situation in Deutschland vergleichbar. Die Strahlenbelastung an der Schule in Valladolid lag 1000fach unter den gültigen Grenzwerten. Nur hat das die Kinder leider nicht geschützt. In Spanien ist die Bevölkerung allerdings schon viel besser von den Gefahren informiert als in Deutschland: In einer Umfrage der Tageszeitung "El Mundo" gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie die von den Mobilfunkantennen und Handys ausgehende Strahlung für gesundheitsgefährdend halten.
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Quelle: nortecastilla.es, 16.01.02
Spanien: Der Widerstand wird immer größer - Epilepsiekranker klagt - Demonstrationen - Rücktritt des Bürgermeisters von Valladolid gefordert
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Lehrer lassen sich auch untersuchen - Serie von Klagen in Vorbereitung 
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Der Widerstand in Valladolid und in ganz Spanien gegen Mobilfunkanlagen nimmt immer größere Ausmaße an. Ein Einwohner des Gebäudes, auf dem sich die 36 Antennen befanden, reichte jetzt Klage gegen einen Techniker der Stadt ein, nachdem er an Epilepsie erkrankte. 
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Wie heute bekannt wurde, unterziehen sich neben vielen Kindern auch 44 Mitarbeiter der Schule umfangreichen medizinischen Untersuchungen. Nach Auskünften von Medizinern dienen diese Maßnahmen der Ermittlung eines aktuellen Ist-Zustandes. Durch diese Untersuchungen könnte man die Eltern möglicherweise für den Moment beruhigen, es sei jedoch nicht auszuschließen, dass weitere Kinder in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr an Leukämie erkranken könnten, auch wenn die Blutwerte im Moment in Ordnung seien. 
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Unterdessen haben die Mobilfunkbetreiber Rechtsmittel gegen die Abschaltung und Demontage der strahlenden Antennen eingelegt. Die juristischen Auseinandersetzungen könnten sich über Jahre hinziehen. Die Antennen sind nach wie vor abgeschaltet und müssen binnen 3 Monaten vollständig abgebaut werden. 
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Der Einwohner- und Verbraucherschutzverband plant eine Zählung der Antennen, eine Karte mit besonders gefährdeten Stellen sowie weitere juristische Schritte. 
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Der Verband bereitet für kommenden Samstag eine weitere Großdemonstration in Valladolid vor und fordert den sofortigen Rücktritt des Bürgermeisters von Valladolid, Javier León de la Riva, da dieser den schon monatelangen Protesten untätig zugeschaut habe und die Bevölkerung nicht vor der Strahlung geschützt habe. 
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Die Anwälte der Eltern der an Leukämie erkrankten Kinder planen eine Serie von Klagen gegen die Mobilfunkbetreiber und gegen den Bürgermeister von Valladolid. 
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Und wie geht's weiter ?
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